Paukenschlag! Die Freunde des Mauerparks e.V. deckten 2022 auf, dass im Park besondere Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes gelten. Nicht minder überraschend war, dass bei der geplanten Sanierung (offiziell: „Qualifizierung“) des Parks die ökologischen Belange kaum berücksichtigt werden sollten!
Durch unser Engagement wurde mit breiter Unterstützung der Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks Pankow eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen: Die “Naturschutz-AG”, bestehend aus Vertreter*innen von Grün Berlin (Projektleitung der Sanierung), zwei Planungsbüros und den Freunden des Mauerparks, sollte und soll dafür sorgen, dass die Natur im Park nicht zu kurz kommt.
An der großen Rasenfläche wurde der Naturschutz gegen unser Votum hinten angestellt. Das Urheberrecht des inzwischen verstorbenen Landschaftsarchitekten Gustav Lange erschien der Berliner Senatsverwaltung wichtiger. Die Gestaltungsmöglichkeiten waren daher minimal, z.B. durften kaum neue Bäume gepflanzt werden, obwohl sich diese besonders günstig auf Klima und Aufenthaltsqualität auswirken.
Beim Rasen wurde auf ein Konzept gesetzt, das nur mit massivem Einsatz von Wasser aus den eigens dafür angelegten Tiefbrunnen funktioniert. Dabei ist bekannt, dass Berlin künftig immer weniger Grundwasser zur Verfügung stehen wird. Der vorher weniger grüne, aber robuste Rasen wurde mit großem Aufwand gegen Rollrasen getauscht, der mit 25 Sattelschleppern aus Bayern kam. Nachhaltigkeit sieht anders aus!
Sogar der bereits als Kompromiss gedachte Erhalt der Wildwiese am Rand der Fläche entlang der Wacholderhecke fiel am Ende (bis auf einen mickrigen Rest) der Bereinigung zum Opfer. Ein herber Rückschlag für die Natur an dieser Stelle, die sich dort trotz hohem Nutzungsdruck ihren Platz erobert hatte. Summa summarum ein trauriges Fazit für die große Rasenfläche!