Die Zeit der Teilung ist Geschichte – Im ganzen Mauerpark lebt die Zukunft.
Am 9. November 1994 wurde der 1. Bauabschnitt des Mauerparks eingeweiht, der Verein Freunde des Mauerparks setzt sich weiter aktiv ein für die baldige Vollendung.
Das Gelände des heutigen Mauerparks ist seit 20 Jahren ein Ort des lebendigen Engagenments von Menschen aus den umgebenden Nachbarschaften, aber auch von Neuberlinerinnen, Gästen, Künstlern und jungen Leuten aus vielen Ländern der Welt.
Es begann mit der Pflanzung von Bäumen im ersten Frühjahr nach dem Fall der Mauer durch Bewohner des Gleimviertels, um den ehemaligen Grenzstreifen für die Bevölkerung zur Parkanlage umzufunktionieren.
Aber auch politische Diskussion, Widerstand gegen Planungen der Senatsverwaltungen für die Olympia-Bewerbung und intensiver persönlicher Einsatz von Bürgern des Prenzlauer Berges sind ein starker Teil des Engagements und der politischen Kultur nach der Wende geworden.
Der Mauerpark ist ein Ergebnis des Wettbewerbes für den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark als Teil der Olympia-Bauten und wurde 1993/94 auf Grundlage des Entwurfes von Landschaftsarchitekt Prof. Gustav Lange erbaut. Erst unter öffentlichem Protest ob der verordneten Planung, dann mit anfänglicher Skepsis wegen des rauhen und kahlen Charakters konnte dank der Grünflächenverwaltung Prenzlauer Berg und der finanziellen Beteiligung der Allianz-Umweltstiftung und deren Beharren auf der Umsetzung des Entwurfes von Prof. Lange die erste Hälfte des mittlerweile weltbekannten Mauerparks entstehen. Er ist seiner Offenheit und Lage wegen ein Anziehungspunkt und Kommmunikationsort für unterschiedlichste Menschen, auf historischem Boden mit nachvollziehbaren Spuren der ehemaligen Teilung geworden.
Seit zehn Jahren wuchs das Bürgerengagement für den Park stetig, woran der Einsatz der Mitglieder unseres Vereins Freunde des Mauerparks einen großen Anteil hat, sowohl bei der ehrenamtlichen Pflege des Parks wie auch in der Unterstützung aller Aktivitäten, die das Ansehen des Parks stärken helfen. Ein wichtiges Anliegen und mit der Zeit immer stärker werdendes Feld des Engagements ist seit August 1999 die Forderung, den Mauerpark für alle Nachbarn, Berliner und Gäste wie vorgesehen fertigzustellen. An diesem Zeitpunkt wurde von der Senatsverwaltung beschlossen, den Mauerpark nicht über den ehemaligen Verlauf der Mauer hinweg zu vollenden, obwohl gerade diese verbindende Geste den Wert des Parkes für alle drei angrenzenden Stadtteile ausmachen wird. Diese schlechte und für den Park und seine Nutzung schädliche Entscheidung hat seitdem eine große Zahl von Menschen mobilisiert und tatsächlich seit 5 Jahren mit steigendem Zulauf von kulturell und politisch unterschiedlichen Mitstreitern wie eine Abstimmung mit den Füßen für die Notwendigkeit des ganzen Mauerparks gewirkt.
Im Jahre 2004 wehrten wir uns erstmals zusammen mit dem Bürgerverein Gleimviertel und Bezirkspolitikern des Prenzlauer Berges gegen eine Bebauung auf der Fläche des westlichen Mauerparks.
Seitdem hat sich durch die Entwicklung der nun etablierten, vielfältigen Vegetation, durch die Musiker und Straßenkünstler im und am Park sowie den von Anfang an begehrten Flohmarkt die Vision von Prof. Lange erfüllt: ein Ort, der 28 jahre lang Todesstreifen genannt wurde ist zu blühendem Leben geworden, weil man sich gesellschaftlich entschlossen hatte, der Öffentlichkeit diesen Freiraum zu geben und ihn nicht der Verwertung von Eigentum zu opfern. Diese Entscheidung feiern wir am 9.November im Mauerpark und werden uns weiter für die Fertigstellung engagieren, mit genau diesen Argumenten und ganz konkreten Plänen für eine vielfältige Nutzung.
Interesse und Unterstützung von Eurer Seite für unsere Arbeit ist uns herzlich willkommen.