Freunde des Mauerparks e.V.

Klare Ablehnung der Vivico-Bebauungspläne

von | 25.07.2009 | Aktuelles

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Auf unser Schreiben vom Mai 2009, in dem wir Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe um Information und Einbeziehung in weitere Planungsschritte baten, fand am 23.07.09 auf Einladung von Herrn Gothe ein Treffen aller beteiligten Seiten statt.

Wichtig war die Anwesenheit von Vertretern der BVV Mitte, der CDU (Claudia Hilse), SPD (Anette David), PDS (Sven Diedrich) und der AL/GRÜNE (Frank Bertermann), die somit erstmalig offiziell die Pläne vorgestellt bekamen. Anwesend waren auch zwei Vertreter der Vivico (Herr Thomsen und Herr Weidner), Mitglieder des Quartiersrates Brunnenviertel, ein Vertreter der Wohnungsbaugesellschaft DEGEWO, die BI Mauerpark Fertigstellen, der Bürgerverein Gleimviertel und die Freunde des Mauerparks u.a.

Herr Gothe gab einen kurzen Überblick über die bisherigen Planungsvarianten bei der auch unsere Vorschläge (FdM) zur Mauerparkfertigstellung genannt wurden.

Im Gegensatz dazu sehen die aktuellen Pläne der Vivico einen  6-7 geschossigen, ca. 30 m breiten Gebäuderiegel vor, der unmittelbar am Mauerpark stehen würde. Die Bebauung soll, mit kleinen Unterbrechungen, von der Bernauer bis über die Gleimstraße hinweg in einer Schleife an den Bahngraben herangeführt werden. Die Häuserriegel würden am Kletterfelsen in ein 10-geschossiges Hochhaus am Schwedter Steg münden.

Im Ergebnis des zweistündigen Informationsaustausches und kritischen Hinterfragens des Vivico-Vorschlages stellte sich eine überwiegende Ablehnung von Wohnbaung am Mauerpark durch die VertreterInnen der BVV und der Initiativen heraus.

Hauptkritikpunkte:

  • Der so entstehende Park in seiner schmalen, lang gezogenen Form würde das Problem der Übernutzung nicht lösen.
  • Die Errichtung einer Häuserfront würde einen höchst unsensiblen Umgang mit einem historisch bedeutsamem Ort darstellen.
  • Die Trennung zwischen Ost und West würde manifestiert und nicht – wie von allen Initiativen gefordert – gelockert.
  • Die vorgesehene Wohnbebauung würde starke Nutzungskonflikte zwischen den neuen Bewohnern und dem kulturellen Leben im Park hervorrufen.
  • Die vorgeschlagene Fertigstellung käme einer Zerstörung des Charakters des Mauerparks gleich.

Die Möglichkeit, die Flächen in ihrer jetzigen Nutzung als Gewerbeflächen zu belassen wurde von der Vivico als vorstellbar bewertet, aber nicht präferiert. Bei dieser Entwicklung wäre jedoch eine politische Grundsatzentscheidung des Senates in Zukunft nötig, den Mauerpark durch Kauf von Flächen zu realisieren. Die Gefahr eines Abwartens der  VIVICO, um Jahre später doch noch Baurecht durch eine andere politische Konstellation zu erlangen wäre nicht auszuschließen.

Die Freunde des Mauerparks haben deutlich gemacht, das wir den Mauerpark als hohen Wert für alle umliegenden Wohnviertel in nächster Zeit fertiggestellt sehen wollen, aber nicht um den Preis einer, die vitale Nutzung des Parkes einschränkenden und räumlich schmälernden Wohnbebaung im südlichen Bereich des Mauerparks.

Für die dauerhafte, inhaltliche Ausgestaltung des Parks mit einem Teil öffentlicher, naturnaher Grünfläche für alle Generationen und einem Teil mit  parkverträglicher gewerblicher Nutzung insbesondere für freizeitorientierte Angebote haben wir bereits ein Konzept. Darin können weitere Anregungen aller Mauerparknutzer integriert werden.

Wir beurteilen das Treffen als gute Basis, unsere Ziele für den Mauerpark auch politisch auf den richtigen Weg bringen zu können.  Wir regten weiterhin an, mit allen Beteiligten im Gespräch zu bleiben und in einer Art Planungswettbewerb die Nutzung des Geländes und die randliche Einbindung des fertiggestellten Mauerparks mit den Grundstückseigentümern zu entwickeln.

Berlin, 25.07.2009 – Freunde des Mauerparks e.V. – Autor: Bernd Krüger

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