Freunde des Mauerparks e.V.

Gemeinsam zum Frieden

von | 07.05.2009 | Allgemein

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Schön war die Walpurgisnacht 2009 und friedvoll, ein Fest für Alle.

Vielen herzlichen Dank an Piotr und seine Mitstreiter für die nicht abnehmende Geduld, Kraft, den Glauben an das Gute und damit verbunden die erfolgreiche Gestaltung dieser unvergessen bleibenden Walpurgisnacht. Ebenso bedanken wir uns bei allen Mitmachern, Mitgestaltern und Unterstützern, das Bezirksamt und die Polizei inbegriffen.

Schon bei der Vorbereitung war spürbar, dass sich eine neue Qualität anbahnt. Piotr Szceniovski der Kopf der Initiative „Liebet Eure Feinde“ war anzusehen, dass diesmal die aufwändige Organisation freier von der Hand ging, er wirkte ausgeglichener und weniger angespannt als die Jahre davor, beflügelt vom Enthusiasmus der vielen freiwilligen Unterstützer und von der Leichtigkeit, die die Vielzahl der vorbereitenden Besprechungen der Initiative für eine Friedvolle Walpurgisnacht mit dem Bürgermeister, den Ämtern und der Polizei umfing.

Es war zu ahnen, dass die Ausdauer, mit der sich „Liebet Eure Feinde“ seit 2003 alljährlich für ein friedliches Fest auf dem Mauerpark zur Walpurgisnacht engagiert, diesmal endlich Früchte tragen würde.

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Und so war es dann auch, alle feierten frei und ausgelassen mit. Schon seit dem frühen Nachmittag konnten sich die Kinder im Mitmachzirkus ihre Walpurgisnacht aktiv spielerisch und kreativ betätigen, die Folkwiese lud zum gemeinsam Tanzen und Musizieren ein. Abends durften, Piotrs jahrelanger Traum wurde endlich wahr, bis spät in die Nacht hinein Schwedenfeuer, gestellt vom Amt für Umwelt und Natur brennen. Um die Feuer herum ließen das Trommeln der Sambatruppe um Sascha, das Trompetenspiel von Schorti, die Lyrik der Liedermacher, der Punkrock der liebenswerte „Fahrradband“ „12 V“, die dynamischen Lichtgebilde der polnischen und einheimischen Feuerkünstler neben den Stelzenläufern des Mitmachzirkus’ den Seifenblasen von Piotr und seiner Tochter ein warmes und lebensfrohes Lebensgefühl aufkommen.

Mit dem gemeinsamen ökumenischen Gebet auf dem Amphitheater eingeleitet vom Ruf aus Schortis Trompete und abgeschlossen mit einem symbolischen Mahl von meinem extra frisch gebackenen Dinkelbrot begann der offizielle Teil der Friedvollen Walpurgisnacht. Die Einweihung des Friedenspfahls, des dritten in Berlin gesetzten, rief noch einmal ins Gedächtnis, dass nicht Ausgrenzung, Diktaturen, Gewalt, sondern Frieden, Solidarität, Gedankenaustausch und nicht zuletzt Liebe der Schlüssel für ein glückliches Leben im „Jetzt“ bedeuten. Diese Säule wird nunmehr immer an den Mauerpark als friedlicher Ort der Besinnung und Natur und Stadt vereinender Ort und uns Miterlebende an diese erste wirklich friedvolle Walpurgisnacht erinnern.

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Die in den Jahren zuvor immer noch präsente große Polizeitruppe wurde zum nebensächlichen Bestandteil der Feierlichkeiten, mehr „Mensch“ unter den Polizisten war zu erkennen.

Manche anfangs Gewalt-erleben-wollende spürten vielleicht sogar ein neues Gemeinsamkeitsgefühl beim Mitmachen im Pulk der friedvoll Feiernden, anderen gewaltbereiten Grüppchen blieb nichts anderes übrig als sich alleingelassen irgendwann vom Platze zu trollen.

Viel Wärme war da, beim Gebet, beim gegenseitigen Umarmen und des nachts ausgehend von den schön rötlich leuchtenden Schwedenfeuern und der professionell vorgetragenen Feuerkunst.

Dass wir Freunde des Mauerparks e.V. am nachfolgenden Morgen einen vom Amt sorgfältig gesäuberten Mauerpark vorfanden und somit in Ruhe ihr alljährliches Blumenherz im Pappelhain an der Seite der Eberswalder Straße pflanzen und bei ruhiger Akkordeonmusik das friedliches 1.Mai-Picknick unter freiem Himmel durchführen konnten, war unser kleines Sahnehäubchen obenauf.

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Im nächsten Jahr wieder, vielleicht dann, wie von allen Aktiven gewünscht mit hunderten auf dem gesamten Mauerpark verteilten Schwedenfeuern wird die Walpurgisnacht als großes Familienfest fortgeführt werden. Und auch unser gemeinsamer Wunsch könnte sich erfüllen, dass die Weddinger den Mauerpark immer mehr nicht nur zu Grillpartys sondern mit uns zusammen als gemeinsame Naturoase in der Stadt und historisch bemerkenswertes und aktiv-kulturelles Betätigungsfeld betrachten. Einer der Vorboten war diesmal bereits Melanies „Zirkus im Mauerpark“.

Das Feuer ist entfacht, wir schüren nach und tanzen weiter!

Bodo Schliefke
Freunde des Mauerparks e.V.

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