„PROVISORISCHE MINIMALLÖSUNG“
Bislang war der Mauerpark durch ein Eisenbahnbauwerk getrennt. Besucher mussten einen Teil des Parks verlassen, um in den anderen zu gelangen. Ein neu erbauter Fußgängerweg soll nun Abhilfe schaffen und einen bessere Verbindung zwischen Nord- und Südanlage des Parks garantieren. Das Bauvorhaben kostete rund 20 000 Euro.
(Beitrag aus der Berliner Morgenpost – 8. August 2008)
Ein schmaler Fußgängerweg führt seit wenigen Tagen über den Gleimtunnel. Er verbindet den nördlichen mit dem südlichen Teil des Mauerparks. Beide waren bislang durch das denkmalgeschützte Eisenbahnbauwerk getrennt. Der Tunnel führt die Gleimstraße unter ehemaligen Eisenbahnbrücken der Nordbahn hindurch. Mauerpark-Besucher gelangten jedoch nur bis zu einem Bauzaun. Sie mussten umkehren, den Park verlassen und die Gleimstraße überqueren, um über Treppen in den jeweils anderen Bereich der lang gestreckten Anlage zu gelangen.
Der neue Weg ist nach jahrelangen Gesprächen zwischen dem Bezirksamt Pankow, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der DB Netz AG zustande gekommen. Bezirk und Deutsche Bahn haben einen sogenannten Gestattungsvertrag unterzeichnet, der die öffentliche Nutzung des Weges erlaubt. Der Bezirk hat die Verkehrssicherungspflicht. Die Kosten für die Fußgängerüberführung betragen etwa 20 000 Euro. Sie wurden von der Grün Berlin GmbH im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bezahlt. Der Weg führt über eine alte Betondecke auf dem Gleimtunnel und ist auf beiden Seiten durch einen Zaun abgegrenzt. Anwohner forderten seit langem eine Verbindung über den Gleimtunnel. „Die Forderung war berechtigt, aber wegen der Eigentumsverhältnisse schwierig zu realisieren“, sagt Beate Profé, Referatsleiterin für Stadtgrün in der Senatsverwaltung.
„PROVISORISCHE MINIMALLÖSUNG“
Der Verein Freunde des Mauerpark hatte Pläne des Architekten Matthias Stelz für den sogenannten „Gleimsteg“ vorgelegt, der als leichte Konstruktion aus Stahl und Holz gebaut und über die Brücken führen sollte. „Das Geld, etwa 50 000 Euro aus EU-und Landesmitteln, war 2007 bewilligt worden und wurde bereitgestellt“, sagt Stelz, der nahe dem Gleimtunnel wohnt. Der Bezirk Pankow habe das Projekt befürwortet. Doch das Geld sei 2008 verfallen, weil es nicht zu einer Klärung mit der Bahn gekommen sei.
Architekt Stelz und der Verein Freunde des Mauerparks wollen den Bau des Stegs jedoch weiterverfolgen. Der Verein hält den jetzt eröffneten Weg für eine „provisorische Minimallösung“. Er hofft, dass mit der Fertigstellung des Mauerparks und im Zuge einer Sanierung des Gleimtunnels der von Stelz geplante Steg doch noch gebaut werden kann.
Berliner Morgenpost – 8. August 2008